Hundeerziehung wird von Menschen gemacht. Hierbei leiten Hundetrainer an, Hunde so zu führen, dass sie andere Menschen mit und ohne Hund im öffentlichen Raum (im Straßenverkehr, im Park, in der Stadt oder im Wald) weder stören noch belästigen. Rücksichtnahme und angepasstes Verhalten gilt selbstverständlich auch bei der gemeinsamen Nutzung von Lebensräumen wildlebender Tiere oder Hauskatzen – drinnen wie draußen.
Der Lehrer (also der Mensch, der Hundekunde =Kynologie lehrt) muss die Gesetze der Lerntheorie vollumfänglich verstanden haben, sie verständlich erklären können und sie in allen Facetten anzuwenden wissen. Hundehalter entscheiden selbständig, welche Lernhilfe sie für ihren Hund situativ angemessen verwenden und wie. Dabei steht die sachliche und fachliche Unterstützung beim Lernen im Vordergrund. Ärger, Wut und Zorn bleiben ebenso im Hintergrund wie überschwängliche Begeisterung. Wer beim Lernen hilft, weiß den oder die Lösungswege und begleitet den Lernenden in Ruhe und souverän bei der Erarbeitung/Lösungsfindung. Am Ende steht die Umsetzung einer Anweisung oder ein gefordertes Verhalten. Lernen bleibt anstrengend, macht nicht immer Spaß, führt aber zu Erkenntnissen oder Fähigkeiten, die das Leben leichter machen.
Zusammengefasst: Hunde ziehen als Gast in das Leben eines Menschen ein und passen sich (im Optimalfall) den vorgegebenen Gesetzmäßigkeiten, einem vorgegebenen Regelwerk des Hundehalters, an.
Mit den stetigen Veränderungen im gesellschaftlichen Zusammenleben, zeichnen sich auch im Bereich der Hundeerziehung neue Entwicklungen ab. Der Umgang mit Hunden und die Möglichkeiten der Belohnung und Bestrafung haben sich zum Wohl von Hund und Mensch verändert. Die Zeiten, in denen Hunde mit Prügel gefügig gemacht wurden, sind glücklicherweise vorbei. Geblieben ist maßvolle Bestrafung unerwünschten Verhaltens, zum Schutz von Haltern, fremden Personen als auch Artgenossen und anderen Tieren. Ebenso bleibt das Belohnen erwünschten Verhaltens immer noch wesentliches Hilfsmittel von Lehrern, die Potential erkennen, fördern und in gewünschte Bahnen lenken.
So arbeiten wir BVZ-Hundetrainer. Mit Menschen und ihren Hunden. Einfach. Logisch. Unkompliziert. Wir, die Hunde als eigenständig denkende, lösungssuchende Lebewesen begreifen und ernst nehmen und schätzen! Uns befremden die neuen, sogenannten neuesten wissenschaftlich erforschten Wege der Hunde-Entmündigung. Anders können wir die Ideen nicht begreifen, die Verhalten von Hunden formt. Immer! Überall. Jeder Schritt des Hundes wird überwacht, bewertet und (um-)gelenkt. Alles wird zur Anweisung. Kaum eine Aktion des Hundes bleibt unkommentiert:
So sehen sie dann aus, die Spaziergänge, wenn man sich nach neuestem Stand der unwissenschaftlichen Methoden gut kümmert. So kann es laufen, wenn man vorausschauend und positiv agiert. Dem Hund ausreichend Hilfestellung/Manipulation bietet, sich richtig zu verhalten. Gemäß der Aussage einer Hundetrainerin: „Wer immer brav ist, hat keine Zeit zum unbrav sein“.
Selbst die Ruhephasen der Hunde werden erfasst und bewertet. Entspannungsprotokolle helfen, passende Momente, Plätze und … Musik? auszuwählen.
Uns schwillt der Kamm, ob des, wie wir finden, unfairen Umgangs mit denkenden Geschöpfen, die ein Recht auf eigene Lösungen und Gedanken haben. Immer wieder hören wir, bei der ausschließlich auf Freundlichkeit ausgerichteten Erziehung wird nicht jedes Verhalten inflationär mit Keksen belohnt – aber genau das sehen wir, wenn wir die Videos der Hunde sehen, die ohne Strafe und durchweg mit Belohnung erzogen (verzogen?) werden. „Positiv aufgebaute Signale“ dienen zur Unterbrechung, es wird nie bestraft, aber immer und ausgiebig gekekst.
Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich Menschen wieder besinnen und Hunde und deren Bedürfnisse ernst nehmen. Dann nehmen wir uns weiterhin ebenso ernst der Korrektur von Verhalten an, das wir nicht akzeptieren können – gleich, ob es der Natur der Hunde entspricht oder nicht.
Es gibt Hundetrainer, die Hundeverhalten kleinkariert überwachen, kontrollieren, formen und lenken ohne dem Hund eigenständig eine Möglichkeit zur „Lösungsfindung“ anzubieten. Und es gibt Hundetrainer, die Freiräume (begrenzte Räume, innerhalb derer man sich frei bewegen kann/Dinge ausprobieren kann) gewähren deren Grenzen klar umrissen sind. Beide Wege führen zu Hunden, die in der Öffentlichkeit gern gesehen‘ sind. Welchen Weg Hundetrainer und Hundehalter gehen, obliegt ihrer eigenen Entscheidung.
Finden Sie aktive Mitglieder in Ihrer Region.
Mehr erfahren
Hier finden Hundetrainer und Hundehalter von uns ausgewählte Informationen zu Hundeerziehung und Hundehaltung.