Der BVZ Hundetrainer e.V. hält ein „Anti-Giftköder-Training" durchaus für sinnvoll.
Es kann zwar nie komplett ausgeschlossen werden, dass ein Hund einen gefährlichen Fremdkörper aufnimmt, jedoch gibt es viele Faktoren, Interaktionsregeln und Übungen, die das Risiko für Hunde verringern.
Dabei beginnt es bereits damit, Aufklärungsarbeit zu leisten, um die Emotionalität zu verringern, mit der dem Thema begegnet wird.
Warnende Giftköderradare, Beiträge über vergiftete Hunde, Kommentarspalten voller Morddrohungen an die Täter.
Dem gegenüber stehen oft Beschwerden über liegen gelassene Kothaufen, verhaltensauffällige Hunde, intolerante Hundehalter*innen oder Beißvorfälle.
Eine solch emotionale Betrachtung führt selten zu Lösungen, polarisiert jedoch und verbreitet sich in den Köpfen von Hundehaltenden und Hundemeidenden gleichermaßen.
Aufklärungsarbeit zu diesem Thema bedeutet für BVZ Hundetrainer*innen somit zum Einen über Regeln des Hundehalter-Knigges zu informieren, um rücksichtvolle, verantwortungsbewusste Hundehalter*innen zu schulen.
Zum anderen bedeutet es auch, die unsichtbare Angst vor Vergiftungen zu verringern, durch Wissen und Managementmöglichkeiten für Hundehaltende.
Somit kann zu einem Anti-Giftköder-Training auch ein Maulkorbtraining gehören, oder eine Aufklärung über die gängigsten Giftköder und wie man im Alltag vorbeugen oder im Ernstfall handeln sollte.
Gehen wir nun inhaltlich auf das Training zum Thema Giftköder ein, so gibt es auch hierbei viele unterschiedliche Herangehensweisen, aber auch dabei spielt die Betrachtung des jeweiligen Mensch-Hund-Teams eine große Rolle.
So können Ansätze bereits damit beginnen, die Körpersprache des Hundes für seinen Menschen in solchen Situationen zu übersetzen, um ein beidseitiges Verständnis herzustellen.
Auch eine Betrachtung der grundsätzlichen Rahmenbedingungen auf dem gemeinsamen Spaziergang ist wichtig.
Diese Liste wäre noch beliebig zu ergänzen.
Fest steht jedoch, dass eine Menge dieser Fragen in einem Anti-Giftköder-Kurs beleuchtet werden können und ein Training dazu die passenden Antworten bieten kann.
Doch es sollte jedem/r Hundehalter*in bewusst sein, dass es keine Garantie dafür gibt, dass ein Hund nichts vom Boden frisst.
Um den größtmöglichen Erfolg aus einem Anti-Giftköder-Training zu ziehen, muss das Erlernte sehr stark generalisiert werden und somit im Alltag immer wieder an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Situationen trainiert und fortgesetzt werden.
Autorin: Johanna Wolf (1. Vorsitzende BVZ Hundetrainer e.V.)
30.05.23
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