Weltweiter Tierschutz bedeutet internationalen Transfer von Hunden auch nach Deutschland. Nicht immer sind die Vierbeiner froh um einen Neustart ihres Lebens in unseren Ballungsgebieten oder gewappnet für ein Leben in Räumen mit vielen Einschränkungen. Einigen fällt hier förmlich ‚die Decke auf den Kopf‘.
Auch der bedauernswerte Umstand, dass Hundezucht in Deutschland noch immer nicht den Hund mit seinem Verhalten in den Fokus nimmt, sondern optische Belange den Zuchterfolg und Pokale bestimmen, lässt nicht selten Hunde mit hypertrophiertem, also ausgeprägtem Verhalten im Bereich ‚Unsicherheit oder ängstlichem Verhalten‘ in ihrem Umfeld auffällig werden.
Entsprechend häufig stellen Hundebesitzer umweltunsichere Hunde vor und stehen mit ihren Gefühlen beim Erziehen der Hunde oftmals zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite der Wunsch, dem Hund ein glückliches Leben zu ermöglichen und andererseits die Konflikte, die sich aufgrund oftmals völlig unspektakulärer Lebensumstände mit den Tieren ergeben. Ein Zusammenleben, das belastet und zu Spannungen zwischen allen Beteiligten führt.
Hier gilt es nun Emotionen, die zielgerichtetes, wohlwollendes Verhalten blockieren können und gute Konzepte zur Integration der Hunde, in ein sinnvolles Verhältnis zu setzen. Nicht zu viel vom Einen und nicht zu wenig vom Anderen. Das Abwägen von ‚Lassen‘ und ‚Müssen‘ und das Erkennen von Verhaltensnotprogrammen seitens der Hunde ist zwingend notwendig, um Veränderungen einzuleiten. Ebenso wichtig sollte das Verstehen ihrer gelernten Strategien sein oder auch die Feststellung, das gezeigtes Verhalten schlichtweg auf einen unerzogenen Hund hinweist.
Fachleute, die die Integration von ängstlichen Hunden begleiten, müssen über umfangreiches Wissen als auch Erfahrung im praktischen Umgang mit Hunden verfügen. Es genügt nicht, mit Schablonen oder Trainingsplänen den Hundehalter und sein Tun einzuschachteln. Vielmehr sollte ein breites Spektrum an Vorgehensweisen in Kombination mit gesundem Menschenverstand das konkrete Ziel in angemessenen Schritten ansteuern.
Ängstliche Hunde haben nicht zwingend eine Verhaltensstörung, die eine Medikamentengabe notwendig macht. Wie alle Familienhunde, die auf einen nicht ausreichend großen Erfahrungsschatz zurückgreifen können, um in unserer Umwelt gut zurechtzukommen, benötigen sie Hilfe ihrer Menschen. Sozialpartner, die besser als jedes Beruhigungsmittel zur Seite stehen, in den Arm nehmen oder den Schubs ins Leben begleiten. Für Hundetrainer gilt, den Hund in seiner Gesamtheit zu erfassen und im Einzelfall zu entscheiden, was zumutbar ist, welche Grenzen sich bei der Arbeit mit dem einzelnen Vierbeiner ergeben und wie der Hundehalter seine Rolle als Rückgrat ausfüllen kann.
Auch gilt, jeder ängstliche oder umweltunsichere Hund ist hinter seinem ‚Sorgenvorhang‘ ein ‚ganz normaler Hund‘, mit Bedürfnissen, Vorlieben und Abneigungen. Sie zeigen, wenn auch eventuell seltener, freches, lustiges, zärtliches und rüpeliges Verhalten ebenso, wie sie mit aggressivem und besitzbeanspruchendem Handeln Raum und Ressourcen versuchen zu beanspruchen.
Hundetrainer, die über die vorab genannten Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen werden sämtliche wichtigen Parameter bei ihrer Arbeit mit dem jeweiligen Hund einfließen lassen. Hilfe, den Alltag zu meistern, aber auch Grenzen setzen, damit aus dem unsicheren Angsthund nicht ehe man sich versieht, ein selbstsicherer, unerzogener Vierbeiner wird. Unsere Mitglieder des BVZ-Hundetrainer wissen, dass alle Hunde durchaus auch in für sie schwierigen Situationen lernen können. Stress, Angespanntheit oder Unwohlsein sind Reaktionen auf unbekannte oder unbequeme Situationen aber nicht zwingend so belastend, dass man Hunde auf ewig in ihrer kleinen Welt belassen sollte.
Hunde mit Ängsten oder erheblichen Alltagsunsicherheiten können sich über viele Dinge, die andere Hunde in vollen Zügen genießen, nicht freuen. Gefühle und vergangene Erlebnisse wehren sich gegen Einflüsse, die als lebensbedrohlich oder feindlich besetzt sind. Was für ein armseliges Leben und ein guter Grund, die Feinde aus Köpfen zu vertreiben und mulmiges Bauchgefühl mit guten Erlebnissen zu ersetzen. Hier gilt die Devise helfen und nicht dem Leid bedauernd Aufmerksamkeit schenken.
Lebensqualität von Hunden bemisst sich nicht an Designerhalsbändern und schönen Liegeplätzen sondern an dem Gefühl, sich in der eigenen Welt gut zurechtzufinden und den Alltagswirren aus eigener Kraft entgegentreten zu können … oder zu wissen, dass man bei seinem Menschen um Hilfe bitten kann!
Gerne helfen unsere qualifizierten und professionell arbeitenden Kollegen des BVZ-Hundetrainer weiter und geben Hilfestellung beim Start in ein neues Leben mit Freude und Abenteuerlust.
Ellen Friedrich
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